Düsseldorfer Geschichte

(Die Düsseldorfer Geschichte wurde zusammengestellt von P. Elias H. Füllenbach OP)

150 JAHRE DOMINIKANER DÜSSELDORF – 1860 BIS 2010

Vorgeschichte
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts versuchte der Dominikanerorden (lateinisch: Ordo Praedicatorum, Predigerorden) in Deutschland wieder Fuß zu fassen, nachdem in der Säkularisation nach und nach alle Klöster aufgehoben und die Ordensmitglieder vertrieben worden waren. Nur noch wenig erinnerte an die reiche Tradition der alten deutschen Ordensprovinz Teutonia, die noch zu Lebzeiten des heiligen Dominikus gegründet worden war und so bedeutende Gelehrte wie Albertus Magnus und Meister Eckhard hervorgebracht hatte. Das älteste deutsche Kloster, der 1221 gegründete Dominikanerkonvent Heilig Kreuz in Köln, war beispielsweise 1804 samt der gotischen Klosterkirche abgerissen worden.

Die Wiedergründungsversuche der deutschen Dominikanerprovinz erfolgten zunächst von Holland aus. Ein kleines Haus in Materborn bei Kleve erwies sich jedoch schnell als ungeeignet. Doch wo sollte man sich dann niederlassen? Diese Frage beschäftigte auch den aus einer deutschen Adelsfamilie stammenden Graf Ceslaus von Robiano (1829 – 1902), der 1856 in Frankreich in den Orden eingetreten war, um die Dominikaner wieder nach Deutschland zu holen. Ein Verwandter, der im Aachener Exil lebende Bischof von Luxemburg, Johann Theodor Laurent, schlug daraufhin Düsseldorf als Standort vor: „Ich glaube nicht, dass unter den angesehensten Städten eine Stadt günstigere Bedingungen für eine Gründung der Söhne des hl. Dominikus zu bieten hat als Düsseldorf. … Die Bevölkerung ist dort sehr rege und geistig sehr aufgeweckt … Aber aus dem gleichen Grunde ist es auch leicht, das Volk zu verführen. Auch das sittliche Elend ist dort sehr groß. Es gibt also dort so etwas wie ein braches Land, an dem sich der Eifer eines tätigen Ordens bewähren könnte“, schrieb Bischof Laurent am 14. Oktober 1858 an Pater Ceslaus.

Die Idee, nach Düsseldorf zu gehen, wurde auch von Pater Dominikus Lentz OP (1820 – 1883) in Wien unterstützt, der von Rom den Auftrag bekommen hatte, den Orden in Deutschland neu zu beleben. Im Juli 1859 reisten Robiano und Lentz gemeinsam nach Düsseldorf, um sich die Stadt anzusehen und nach einem möglichen Standort zu suchen. Im Zuge der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung rapide an, und die drei bestehenden Pfarreien St. Lambertus, St. Andreas und St. Maximilian in der Altstadt sowie ein kleines Franziskanerkloster reichten für die seelsorgliche Versorgung inzwischen nicht mehr aus. Schnell fand man für das geplante Kloster ein geeignetes Grundstück in dem damaligen Neubaugebiet der Friedrichstadt. Nachdem der Düsseldorfer Klerus und 100 angesehene Bürger der Stadt eine Petition unterzeichnet hatten, gab auch der Kölner Erzbischof seine Zustimmung zum Bau eines Klosters.

Im folgenden Jahr war es dann endlich soweit, und die Dominikaner gründeten am 18. Januar 1860 ihre erste Niederlassung in Düsseldorf, die dem Schutz des heiligen Josef unterstellt wurde. Das Düsseldorfer Kloster steht daher bis heute unter dem Patronat des heiligen Josef. Die Patres wohnten zunächst in einem Haus in der Friedrichstraße 44 und richteten dort auch eine Hauskapelle ein, die von den Anwohnern zum Gottesdienst besucht werden konnte und bereits in den ersten Monaten vergrößert wurde. Erster Oberer des Düsseldorfer Klosters wurde Pater Dominikus Lentz OP.