Die Schatzkammern
Die St. Andreaskirche besitzt einen ungewöhnlich reichen, aus über einhundert kunstvollen Silberobjekten bestehenden Kirchenschatz, der auf ihre repräsentativen Aufgaben als Hofkirche zurückgeht. Die schönsten werden seit 2009 in Schatzkammern präsentiert. Hierzu wurden zwei über dem ehemaligen fürstlichen Oratorium und der heutigen Taufkapelle gelegene, zum Chor hin geöffnete Räume eingerichtet. Die für die Feier der Eucharistie (Messopfer) bestimmten sakralen Gefäße (Kelche und Ciborien) sowie dem Schmuck der Altäre dienenden Skulpturen und Geräte (Altarkreuze und Leuchter) zeugen von einer hochstehenden Goldschmiedekunst. Kostbare Textilien mit künstlerischen Stickereien dienten als Messgewänder für Priester und Diakone (Paramente) und ergänzen den für Festmessen bestimmten feierlichen Schmuck der Kirche.
Die Schatzkammer des Barock im westlichen Turmgeschoss
Die hierausgestellten Objekte entstanden im 17. und 18. Jahrhundert. Darunter befinden sich mehrere durch Inschriften und Wappen nachgewiesene fürstliche Geschenke. Als Beispiel sei hier der 1650 datierte Brustschild des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm, des Erbauers der St. Andreaskirche, genannt. Neben den Fürsten trugen auch Bürger, die, in Kongregationen vereinigt, der Kirche besonders nahestanden, zur Bereicherung des Kirchenschatzes bei. Ein hervorragendes Beispiel ist eine von der Bürgersodalität gestiftete silberne Madonnenstatue, die 1656 von dem Düsseldorfer Goldschmied Henrich Ernst geschaffen wurde.
Die Schatzkammer des 19. Jahrhunderts im östlichen Turmgeschoss
1842 wurde die Hofkirche St. Andreas in eine Pfarrkirche umgewandelt. Mitglieder der Gemeinde haben zu besonderen Anlässen, wie den Jubiläen der Pfarrer, Kelche, Ziborien, Monstranzen und Altarleuchter geschenkt. Der in der Bolker Straße ansässige Goldschmied Conrad Beumers, ließ sich in Stil und Technik von mittelalterlichen Goldschmiedewerken mit ihrem farbigen Emaildekor anregen. In dieser Kammer sind auch Objekte ausgestellt, die aus dem Dominikanerkonvent St. Joseph stammen, der seit 1860 in Düsseldorf ansässig ist. In den Schatz des Konvents sind auch die Messkelche eingegangen, die die Geistlichen anlässlich ihrer ersten Messe von Verwandten und Freunden erhielten. Den Mittelpunkt dieser Sammlung bildet eine 1880 im Stil der Neugotik geschaffene Monstranz, die in ihrem Aufbau an den in diesem Jahr vollendeten Kölner Dom erinnert.