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Sonntagsorgel

20.11.2022 @ 16:00 - 17:00

Kostenlos

Es spielt Dr. Bernd Wegener, Düsseldorf (Orgel).

Zum 200. Geburtstag von César Franck (1822-1890)
I. César Franck Choral E-Dur, Nr. 1
II. César Franck Choral h-Moll, Nr. 2
III. César Franck Choral a-Moll, Nr. 3

Den Tag begann César Franck immer sehr früh, weil er Zeit zum Nachdenken brauchte –
so nannte er seine kompositorische Tätigkeit. Er wird wohl noch in Gedanken gewesen
sein, als er auf dem Weg zu Privatstunden eines Vormittags 1890 in einen Verkehrsunfall
verwickelt wurde. Weit entfernt davon, die Unfallfolgen auszukurieren, behielt er sein
Arbeitspensum bei, konnte aber bald das Haus nicht mehr verlassen. Es kam zu einer
Brustfellentzündung, an dessen Folgen Franck am 8. November 1890 starb.
Die drei Choräle entwarf und entwickelte er in wenigen Wochen. Sie wurden vollendet am
17. September, ohne dass Franck sie auf der Orgel hätte hören können. Sein Schüler
Tournemire überliefert: „Der Meister spielte sie mir eines Tages in seiner Wohnung auf
dem Klavier vor, wobei ich den Pedalpart mit der Hand auszuführen hatte – freilich eine
armselige Uraufführung! Dieser Eindruck blieb gleichwohl unauslöschlich in mir haften.“
Mit der Absicht, solche Kompositionen fertig zu stellen, ging Franck schon länger um. Ein
Jahr zuvor äußerte er sich Freunden gegenüber: „Bevor ich sterbe, möchte ich solche
Choräle schreiben, wie Bach es getan hat, aber nach einem anderen Plan.“ Im August
1890 schreibt er in einem Brief über den 1. Choral: „Ich habe ein großes Orgelstück
komponiert, das ich Choral nenne; es ist ein Choral, aber mit viel Phantasie.“ Seinen
Schülern gegenüber versuchte er die Eigenheit dieses Stückes, das sie noch nicht
kannten, so zu erklären: „Ihr werdet sehen, der Choral (das Stück selbst) ist gar nicht der
wirkliche Choral, der entsteht erst im Laufe des Stückes.“
Franck verwendet keine tradierten Choralthemen. Aber er erfindet Melodien und
Harmonisierungen dazu, die die Idee des Religiösen, Feierlichen und Erhabenen in sich
tragen. Dass diese Melodien immer erst nach einer Weile auftreten, ist allen drei
Kompositionen gemeinsam. Die übrigen Ausarbeitungen sind sehr unterschiedlich. Wir
hören Variationen und ein Wandern der Themen durch die verschiedenen Stimmen
(Choral E-Dur), so etwas wie eine Passacaglia und Fuge mit einem improvisatorisch freien
Übergangsteil (Choral h-Moll) und lebhaft-kontrastierende Teile mit leidenschaftlichem
Pathos (Choral a-Moll). Im ersten und dritten Choral werden die Choralmelodien am Ende
sehr groß und strahlend zur Schlussbildung herangezogen, während der zweite Choral mit
einem Nebenthema auf dem dritten Manual verklingt.
Bernd Wegener, Orgel
Dorothée Linden, Register

 

Eintritt frei, Spenden erbeten

Details

Datum:
20.11.2022
Zeit:
16:00 - 17:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorie:

Veranstalter

Dominikaner Düsseldorf
Telefon
0211 136340
E-Mail
dominikaner@gmx.de

Veranstaltungsort

Andreaskirche
Andreasstr. 27
Düsseldorf, 40213 Deutschland
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