*1914 – †1994
Fr. Rüdiger Ortmeyer wurde am 24. September 1914 in Wiedenbrück geboren. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder, dem späteren Fr. Ludwig, besuchte er das St. Josef-Kolleg in Vechta. Zwei Jahre später begann er die Ausbildung zum Uhrmacher, die er 1935 mit der Gesellenprüfung abschloss. Auf den Rat eines Onkels trat er im gleichen Jahr wieder in das Kolleg der Dominikaner ein. 1938 begann er in Warburg das Noviziat. Am 7. Juni 1939 legte er die Profess ab. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte jedoch das Studium der Theologie. Er gehörte zu den ersten Heimkehrern nach dem Krieg und nahm bereits 1945 das Studium an der Hochschule in Walberberg auf. Am 25. Juli 1948 wurde er in Walberberg von Kardinal Josef Frings zum Priester geweiht. Zusammen mit Fr. Germanus Lensker studierte er von 1948 bis 1950 in Oxford. Die Erreichung eines akademischen Grades war ihm nicht vergönnt, denn er sollte Aufgaben in der Seelsorge übernehmen. Er kam als Kaplan nach Datteln-Meckinghoven. 1953 wurde er nach Leipzig versetzt, um in der Seelsorge mitzuhelfen. Nach fünf Jahren kam er nach Köln St. Andreas, wurde Mitarbeiter von P. Rochus Spiecker und setzte dessen Tätigkeit als Bundeskurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg fort. Von 1970 an wählten ihn die Brüder in Vechta dreimal zum Prior, von 1980 bis 1983 war er Prior in Worms. Dann gehörte er seit 1983 bis zu seinem Tod zum Düsseldorfer Konvent. Er war Supprior, leitete als Ordensassistent die Dominikanische Gemeinschaft „Katharina von Siena“ und war bis zuletzt im Seelsorgeprojekt der „Offenen Kirche der Dominikaner“ tätig. Am 14. Dezember 1994 starb er in Folge eines Herzinfarktes und wurde auf dem Südfriedhof begraben.
Fr. Rüdiger war als Oberer ein guter Mittler zwischen den älteren und jüngeren Brüdern, an allen Fragen interessiert. Er liebte Geselligkeit und gute Gespräche. Er hatte ein Herz für die jungen Leute und verstand es, Gegensätze zwischen Generationen und Temperamenten der Brüder auszugleichen. Im letzten Lebensjahrzehnt intensivierte sich die Verbundenheit mit seinem Zwillingsbruder, den er oft in dessen schwerer Krankheit besuchte.