*1829 – †1902
Fr. Ceslaus von Robiano wurde am 30. Mai 1829 in Brüssel geboren. Als Graf von Robiano studierte er in Paris und promovierte in Löwen zum Juristen. Durch Lacordaire wurde er für den Orden gewonnen. Die Einkleidung war 1856 in Flavigny. Er legte auf Wunsch des Ordensmeisters Jandel seine Profess am 1. November 1857 für die neu zu errichtende deutsche Ordensprovinz ab. Die Priesterweihe empfing er am 22. Dezember 1860 in Löwen. Schon vorher hatte er Düsseldorf für die erste Gründung ausersehen. Er schaffte durch Predigten und Betteln das nötige Geld herbei. Auf einer solchen Fahrt kam er nach Berlin, und sorgte sich dort im Krieg 1866 um die italienischen Gefangenen. Das gab Anlass zur Klostergründung in Berlin. Am 16. August erlebte er den Moabiter Klostersturm mit. Nach Aufhebung des Klosters wurde er von einer Berliner Familie aufgenommen. Wegen unbefugter Vornahme geistlicher Handlungen in der Klosterkapelle stand er fünfmal vor Gericht, ohne verurteilt zu werden. Seine Kontakte zum preußischen Königshof, vor allem zur Kaiserin Augusta, wirkten sich hilfreich für die Neugründung aus. 1889 konnte das Kloster wieder bezogen werden, 1890 wurde er der erste Prior. Er gründete auch die Niederlassung in der Karlstraße. 1896 kam er nach Venlo, bei dessen Gründung er ebenso mitgeholfen hatte. 1900 half er den belgischen Brüdern bei der Gründung in Brüssel. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Düsseldorf. Er starb am 2. April 1902. Sein Grab befindet sich auf dem Südfriedhof.
Fr. Ceslaus zählt zusammen mit Fr. Dominikus Lentz und Fr. Albert Trapp zu den Gründern der wieder erstehenden Ordensprovinz Teutonia. Die Gründung in Berlin ist sein ureigenstes Werk, dem er 30 Jahre gewidmet hat, das er auch im Kulturkampf nicht aufgab. In Berlin lebt sein Andenken als das des Heiligen von Moabit fort.